Anti-Littering-Kampagne «ILEF blibt suuber»
KAMPAGNENSTART VOM 18. MÄRZ 2023:
Überall liegt er herum und er stört. Die Gesellschaft produziert ihn aber dennoch weiterhin: Unachtsam weggeworfenen Abfall. Mit einer auffälligen Kampagne ruft die Stadt Illnau-Effretikon gegen das «Littering» und zum korrekten Abfallentsorgen auf.
Eigentlich ist es unverständlich, dass «Littering», also das achtlose Wegwerfen von Müll in der Umgebung, immer wieder zum Thema werden muss. Doch die Realität zeigt: Littering ist und bleibt ein Dauerproblem. Zigarettenstummel, Aluminiumdosen, Hundekot, Plastikverpackungen – die Liste ist beliebig verlängerbar. Der Unterhaltsbetrieb der Stadt Illnau-Effretikon hat 2022 knapp 100 Tonnen Abfall eingesammelt. Ein grosser Teil davon wurde korrekt in die rund 350 öffentlichen Abfalleimern entsorgt. Jedoch: «Der Anteil des unachtsam weggeworfenen Abfalls ist so hoch wie noch nie», meint Sascha Gonser, Leiter des Unterhaltsbetriebes.
Jan Imhof, Landwirt aus Illnau, machen die Abfälle im Landwirtschaftsgebiet ebenso zu schaffen: «Gelangt eine weggeworfene Aluminium-Dose auf einer Wiese in die Mähmaschine, landet die Dose schlussendlich in kleinen Stücken im Futter der Kühe. Schlimmstenfalls stirbt das Tier an inneren Blutungen.» Auch fatale Folgen hat Hundekot in der Kuhweide: Der Kot enthält Krankheitserreger, die auf die Kühe übergehen und Infektionen auslösen.
Resigniert zeigt sich auch der Leiter des Sportzentrums Effretikon, Reto Petrig: «Wir kratzen gebrauchte Snus-Päckchen von den Decken in den Duschen.» Snus ist fein gemahlener Tabak, der in Form kleiner Beutelchen unter die Ober- oder Unterlippe geschoben und im Mund behalten wird, bis dieses klebrige Ding – wo auch immer – entsorgt wird. Nebst Snus bereiten Reto Petrig auch die übrigen Abfälle Sorgen. «Viele Leute lassen ihren Abfall irgendwo im Freibad liegen, anstelle einen der 50 (!) Abfalleimer zu benützen. Es ist nicht unsere Aufgabe, diese Personen zu erziehen.»
Auch Reto Loosli, Leiter Entsorgung der Stadt Illnau-Effretikon, bezeichnet die Situation als herausfordernd. «Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir die Zielgruppe ansprechen und uns mit «ILEF bliibt suuber» für eine auffällige Kampagne entschieden.» Diese entstand in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Dynamite AG. Die Agentur hat bereits in anderen Städten ähnliche Präventionskampagnen geführt. Die Gestaltung weicht denn auch von den übrigen städtischen grafischen Erzeugnissen ab: Knallgelb sind die zahlreichen Plakate, die im ganzen Stadtgebiet auf das Thema aufmerksam machen. Auf dem Boden aufgesprühte Hinweise weisen an neuralgischen Plätzen auf die korrekte Entsorgung der Abfälle hin. Ein Stadtbus, verschiedene städtische Fahrzeuge, die Strassenwischmaschine und selbst ein Kehrichtwagen machen mit ihren Fahrten durch die Gegend auf das Anliegen aufmerksam. Kurzfilme unterstützen die Aktion in den sozialen Medien.
Die Kampagne startet am Samstag, 18. März 2023, im Rahmen des Clean-up Days des CEVI Illnau-Effretikon. Die CEVI-Gruppen mit insgesamt 60 Kindern und 15 Leiterinnen und Leitern starten im Sportzentrum Effretikon – die einen gehen Richtung Effretikon, die anderen Richtung Illnau. Ziel ist es, möglichst viel Abfall einzusammeln. Die Gruppen treffen sich um ca. 17.00 Uhr im Sportzentrum Effretikon wieder. Dort erwarten sie Speis und Trank als Dankeschön für die geleistete Arbeit. Begleitet wird die Säuberungsaktion von Stadtpräsident Marco Nuzzi und Erik Schmausser, Stadtrat Ressort Tiefbau.
AUCH DIE SCHULE ZIEHT MIT
Die Schule Illnau-Effretikon zieht am selben Strang und wirkt bei der Kampagne mit. Im Fach Medien und Informatik drehen und bearbeiten Schülerinnen und Schüler Videos zur richtigen Abfallentsorgung. Ob mit einem gekonnten Wurf in den Abfalleimer oder einer einladenden Geste: Die besten Videos werden mit einem Beitrag in die Klassenkasse belohnt. «Wir hoffen, mit dieser Aktion das Abfallproblem bei der Wurzel zu packen. Wer bereits im sehr jungen Alter Littering vermeidet, handelt hoffentlich auch später korrekt», so Reto Loosli.
Die Stadt verfolgt mit der Kampagne einen präventiven Ansatz, um Littering einzudämmen. Die Thematik auf diese Weise ins Bewusstsein aller zu rufen, gibt dem Problem eine Wichtigkeit, statt dabei bloss auf Repression zu setzen. Gemäss Polizeiverordnung kann Littering mit Fr. 80.- gebüsst werden – dazu müssten Täterinnen und Täter in flagranti erwischt werden. Für die Stadtpolizei ein schwieriges Unterfangen: Sie muss die fehlbaren Personen im unmittelbaren Moment, wo sie den Abfall wegwerfen oder liegen lassen, beobachten.
ABSTIMMUNG FÜR DAS BESTE SCHULVIDEO
Im Rahmen der Kampagne «ILEF BLIIBT SUUBER» erstellten Schülerinnen und Schüler aus Illnau-Effretikon im Unterricht «Medien und Informatik» zum Thema passende Videos.
VIDEO-BEITRÄGE DER ILLNAU-EFFRETIKER SCHULEN
Die Besten präsentierten wir im Rahmen einer Abstimmung.
Sehen Sie sich hier die Beiträge an:
Video Schulhaus Watt, Effretikon, 1. Sek
Video Schulhaus Hagen, Illnau, 1. Klasse
Video Schulhaus Ottikon, 4. - 6. Klasse
Video Schulhaus Schlimperg, Effretikon, Klassa 5b
Gewonnen hat der Beitrag der 1. Klasse aus dem Schulhaus Hagen, Illnau.
Herzliche Gratulation!
OFFIZIELLE KAMPAGNEN-VIDEOS
Zur Bildergalerie «ILEF BLIIBT SUUBER»
Auch Stadtpräsident Marco Nuzzi sind herumliegende und unachtsam weggeworfene Verpackungsmaterialien, PET-Flaschen, Zigarettenstummel, Aludosen, Hundefäkalien, usw. ein Dorn im Auge. Seinen Aufruf, dem Ärgernis Einhalt zu gebieten, sehen Sie hier:
Die Schülerinnen Jana und Marina des Schulhauses Watt in Effretikon finden «Fötzelen» auf dem Pausenplatz uncool:
Maxim Morskoi, Präsident des Stadtparlamentes im Amtsjahr 2022/2023, ruft zur Bekämpfung des Litterings auf. Seinen Appell sehen Sie hier:
Es ist Sommer - am Abend bleibt es länger hell. Eine gute Gelegenheit, um draussen Freundinnen und Freunde zu treffen. «Chillen» und «abhängen» - egal, ob im Pärkli, im Mooburg-Areal, auf dem Märtplatz, auf dem Schulareal, in der Badi, am Bahnhof oder sonst wo: Bitte Abfälle korrekt entsorgen, denn ILEF soll suuber bleiben.
Das sieht auch unsere KV-Lernende, Lorina Alija, 19, so.
Gemeinsam gegen Littering!
Jan Imhof, Landwirt aus Illnau, erklärt, weshalb Littering nicht nur Mensch und Umwelt schadet, sondern sich insbesondere auch lebensbedrohlich auf Tiere auswirken kann.