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Massnahmen gegen die Energiemangellage

29. September 2022
Der Stadtrat beschliesst erste Umsetzungen. Sie erfolgen in zwei Phasen - die erste beginnt sofort.

Anfangs September lancierte der Bundesrat eine Energiesparkampagne. Durch freiwilliges Sparen soll der Energieverbrauch reduziert und so eine Mangellage möglichst vermieden werden. Der Sparappell bildet die erste Massnahme in einer Kaskade von sich verschärfenden Einschränkungen, wenn Strom oder Gas knapp wird.

Die städtischen Liegenschaften und Anlagen machen am gesamten Verbrauch der Stadt Illnau-Effretikon einen Anteil von rund 6.4 % beim Strom respektive 8.5 % beim Gas aus. Grösste Strom- und Gasbezügerin ist das Alters- und Pflegezentrum Bruggwiesen, das zusammen mit dem Stadthaus und dem Jugendhaus einen Nahwärmeverbund bildet.

Innerhalb der Stadtverwaltung hat eine Arbeitsgruppe mögliche Einsparmöglichkeiten geprüft. Die Massnahmen wurden im Sinne einer Gesamtbeurteilung anhand der Kriterien «energetische Wirkung», «Auswirkung auf die Nutzenden» und «Aufwand für die Umsetzung» gewichtet und priorisiert.

Die evaluierten Massnahmen können in drei Gruppen resp. zwei Phasen unterteilt werden. Von einer Mangellage unabhängige, generelle Sparmassnahmen und Massnahmen der 1. Phase werden sofort umgesetzt;
Massnahmen der 2. Phase sollen je nach Situation zu einem späteren Zeitpunkt einzeln oder zusammengefasst ausgelöst werden. Die definierten Massnahmen orientieren sich an den Empfehlungen des Schweizerischen Städteverbandes in Koordination mit anderen Gemeinden und Städten.

Per sofort wird in sämtlichen öffentlichen Gebäuden die Raumlufttemperatur vom bisherigen Niveau um rund 2°C gesenkt. In Gebäuden und Räumen, die nicht zwingend beheizt werden müssen, wird die maximal mögliche Temperaturabsenkung vorgenommen. Die Beleuchtung in den Gebäuden wird reduziert und die öffentlichen Wasserbrunnen bleiben abgestellt. Die Nutzenden werden zudem auf den bewussten Umgang mit den Energieressourcen sensibilisiert. Dazu zählen unter anderem Verhaltensweisen wie Lichter konsequent löschen, Warmwasser sparsam nutzen, Geräte richtig abschalten und effektives Lüften. Zudem sind Fenster- und Rollläden während der Heizperiode nach Arbeitsschluss zu schliessen, um den Wärmeverlust zu verringern. Wo möglich werden die Rollläden am Wochenende tagsüber gesteuert hochgezogen, um die Sonnenwärme zu nutzen.

Mit der Umsetzung der generellen Massnahmen und der Massnahmen der 1. Phase wird das Energiesparpotenzial auf rund 10 % geschätzt. Dies entspricht ungefähr dem jährlichen Energieverbrauch von 50 Durchschnittshaushalten mit vier Personen. Die im vergangenen Jahr vorgenommene Umrüstung der gesamten Beleuchtung im Stadthaus auf LED-Technologie übte erfreulicherweise bereits einen deutlich messbaren Einfluss auf den Stromverbrauch für dieses Gebäude aus.

Das Sportzentrum Effretikon zählt zu den grossen städtischen Stromverbrauchenden. Vor allem die Aufbereitung der Eisfelder erweist sich als sehr energieintensiv. Auch in Absprache mit anderen Eisbahnbetreibenden und den involvierten Verbänden hat der Stadtrat entschieden, die Eisfelder ordentlich in Betrieb zu nehmen. Ein Verzicht bzw. eine zeitliche Verschiebung hätte massive Auswirkungen für die Vereine, deren Trainings- und Spielpläne sowie den öffentlichen Eislauf zur Folge.

Der Stadtrat erachtet es als zielführend, die Massnahmen in Koordination mit den übergeordneten Instanzen und anderen Städten und Gemeinden umzusetzen. Er bitte die Bevölkerung und das Gewerbe, die Sparempfehlungen des Bundes (www.nicht-verschwenden.ch) ebenfalls zu beachten.

Ergänzend macht der Stadtrat auf das städtische Gesamtförderprogramm Energie aufmerksam, das Anreize schafft, energetisch wirksame Investitionen zu tätigen, um so den Energieverbrauch bzw. den CO2-Ausstoss nachhaltig zu senken (www.ilef.ch/foerderprogrammenergie).

ZUM BESCHLUSS DES STADTRATES
SRB-Nr. 2022-184