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Erweiterung Schulraum Eselriet

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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

 

 

DIE VORLAGE IM DETAIL - DARUM GEHT ES

AUSGANGSLAGE
EIN BLICK AUF DIE HEUTIGE SITUATION

Übersicht

BESTAND

Die Schulanlage Eselriet befindet sich am Rand des Ortsteils von Effretikon in Richtung Illnau. In direkter Umgebung befindet sich das Sportzentrum Effretikon. Die Stimmberechtigten genehmigten den Bau der Schulanlage Eselriet im Jahre 1970. Eine Zeit, als der damalige Bauboom für eine rasante Zunahme der Bevölkerungszahl, vor allem im Gebiet Effretikon, sorgte. Die Anlage wurde 1974 eingeweiht und in Betrieb genommen. Sie besteht seit jeher aus vier Gebäudetrakten. Die Trakte A und B sind als vier-geschossige Gebäudeeinheiten (Klassentrakte) ausgelegt und in ihrer Struktur praktisch identisch. Darin befinden sich sämtliche Unterrichtsräume. Der ebenerdige Singsaal ist direkt an die beiden Hauswartwohnungen angebaut. Im eingeschossigen Gebäudetrakt unmittelbar beim Zugang zur Anlage sind zwei Hauswartwohnungen sowie der Singsaal untergebracht. Der Sporttrakt umfasst eine grosse Wettkampfhalle und zwei Einzelhallen. Die Aussenanlage schliesst eine grosse Spielwiese, einen Hartplatz und weitere, teils arenaartige, Pausenflächen ein.

Die Grundstrukturen der Anlage sind seit deren Bau vor über 50 Jahren unverändert, wenn auch aus Platzmangel gewisse Gebäudeteile und Räume nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt werden. So dient beispielweise der Singsaal nicht mehr musikalischen Zwecken, sondern stellt, zusätzlich zu einem ehemaligen Unterrichtsraum, provisorisch die Abdeckung von Kapazitäts-Spitzen der Betreuungsangebote sicher. Der Mittagstisch für die Mittelstufe ist ins nahegelegene Boccia-Haus ausgelagert.

Die ursprünglichen Wohnungen der Hauswartungen fungieren aktuell als Büroräume und Besprechungsmöglichkeiten sowie als Therapieräume für logopädische Angebote oder zur Erteilung des DaZ-Unterrichtes (Deutsch als Zweitsprache). In den Garagen sind zweckentfremdet die Entsorgungsräume untergebracht.

 

STEIGENDE SCHÜLERINNEN- UND SCHÜLERZAHLEN

Bereits im Jahr 2010 wurde eine umfassende Schulraumplanung mit der Darlegung der Gesamtentwicklung und Domizilierung der Sekundarschule (Schulhaus Watt, Effretikon, und Schulhaus Hagen, Illnau) ausgearbeitet. 2020 folgte eine Überprüfung der prognostizierten Schülerinnen- bzw. Schülerzahlen-Entwicklung anhand der erwarteten Arealentwicklungen. Integrativ in die Schulraumplanung einbezogen wurden auch die neuen pädagogischen Rahmenbedingungen mit den Herausforderungen an den zukünftigen Schulraum.

Die städtebauliche Entwicklung zeigt, dass in den nächsten Jahren grössere Gebietsentwicklungen mit neuen Wohnbauten zu erwarten sind. Zurzeit befinden sich verschiedene bereits beschlossene Gestaltungspläne in Umsetzung oder es liegen Planungsabsichten bis ins Jahr 2030 vor. Die Entwicklungsgebiete sind vor allem im Stadtteil Effretikon in den Gebieten Ost und West um den Effretiker Bahnhof lokalisiert. In Bezug auf die Schulraumplanung sind die östlichen Gebiete hauptsächlich der Schulanlage Eselriet zugewiesen. Diese Entwicklung macht die Schaffung zusätzlicher Unterrichtsräume erforderlich. Gegenwärtig werden in den bestehenden Räumlichkeiten 19 Klassen unterrichtet. Die aktuellen Erkenntnisse zeigen, dass vier zusätzliche Klassenzimmer im Schulhaus Eselriet die künftige Entwicklung aufzufangen vermögen.

Zudem fehlt es heute an genügend Raumeinheiten für Gruppen und Förderangebote (Logopädie, Integrative Förderung, Deutsch als Zweitsprache, Integrierte Sonderschulung).

Ein grosses Defizit besteht im Bereich der Räumlichkeiten für die schulergänzende Betreuung. Seit deren Einführung im Jahr 2002 sind die Zahlen der betreuten Schülerinnen und Schüler ständig gestiegen. Die Prognose zeigt, dass das Bedürfnis nach Betreuungsangeboten weiter schnell und stark anwächst. Alle Schulanlagen berühren diesbezüglich die Kapazitätsgrenzen. Das heutige Raumangebot für die Tagesbetreuungsmöglichkeiten ist unbefriedigend, behelfsmässig ausgelegt und vermag den zukünftigen Bedarf nicht mehr abzudecken. Heute stehen dafür in der Schulanlage Eselriet 110 m2 zur Verfügung - die Prognose zeigt aber einen längerfristigen Bedarf von 632 m2. Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren verfügen über unterschiedliche Betreuungs-, Freizeit- und Rückzugsbedürfnisse. In den heute beengten und provisorischen Räumlichkeiten kann ihnen nicht Rechnung getragen werden.

Visualisierung Stadtzentrum
Visualisierung Städtebaulicher Masterplan – Mögliche bauliche Entwicklung

 

Entwicklung Schülerinnenzahlen

 

ABSICHT

Mit der umfassenden Schulraumplanung soll gewährleistet werden, dass in Abhängigkeit der Entwicklung von Illnau-Effretikon die schulischen und betreuungsbezogenen Infrastrukturen rechtzeitig zur Verfügung stehen. Die bestehenden Schulstandorte sollen dabei gesamthaft erhalten bleiben.

 

ANFORDERUNGEN AN DEN SCHULRAUM – SCHLÜSSELWORT «FLEXIBILITÄT»

Für die Ausgestaltung des Schulraumes definierten Schulpflege und Stadtrat Anforderungen, die auf die heute bekannten und zukünftigen Erkenntnisse und Bedürfnisse der Schule ausgerichtet sind. Damit einhergehend sollen sämtliche Schulräume den Empfehlungen des Kantons Zürich für Schulbauten (Ausgabe Februar 2022) entsprechen. Die Anordnung und Ausstattung der Haupträume folgen dabei den nachstehenden Kriterien:

Die Raumeinheiten sollen eine multifunktionale Nutzung ermöglichen und so angeordnet werden, dass jeweils zwei Klassenzimmer mit Gruppenraumflächen verbunden werden können. Darüber hinaus sollen die Korridorzonen auch für schulische Zwecke dienen.

Die Räumlichkeiten der Betreuungsangebote sollen flexibel disponiert werden können, so dass beispielsweise die Nutzung des Koch- und Essbereichs durch Dritte möglich ist. Dabei werden die Raumstrukturen von Betreuung / Singsaal / Schulbetrieb so ausgelegt, dass sie auch getrennt voneinander und der Betrieb der Betreuungsangebote unabhängig der schulischen Räume betrieben und organisiert werden kann.

 

SPORTBEREICH

Die Sporthallen werden durch den Schulsport-Unterricht, insbesondere aber auch stark durch den Vereinssport frequentiert. Sie sind oft Austragungsort von Wettkämpfen.

Im Rahmen des Projektes soll auch das Angebot im Sportbereich weiter den heutigen Bedürfnissen angeglichen werden. Für den Vereinssport ist ein zusätzlicher Raum für Besprechungen, Versammlungen sowie ein Lagerraum für Mobiliar, Getränkelager etc. anzugliedern. Eine direkte Verbindung (Treppe / Lift) zu den Räumlichkeiten der Betreuungsangebote, insbesondere der Küche, ermöglicht es, diese Flächen multifunktional zu nutzen.

Ursprünglich war im Projekt auch die Schaffung eines Vereinskioskes vorgesehen. Mittels eines parlamentarischen Vorstosses wurde dieser Bestandteil aus dieser Abstimmungsvorlage herausgelöst und aufgrund des dringlichen Bedürfnisses vorgezogen realisiert. Der Vereinskiosk stellt eine Attraktivitätssteigerung sowohl für Vereine als auch für Zuschauerinnen und Zuschauer von Wettkämpfen dar.

Das Konzept wurde so ausgelegt, dass es baulich mit der in dieser Abstimmungsvorlage vorgesehenen Erweiterungsplanung übereinstimmt, im Falle einer Ablehnung der Vorlage aber auch ohne funktioniert.

 

HAUSDIENST

Der Hausdienst ist heute behelfsmässig in den ehemaligen, nun umgenutzten Hauswartwohnungen untergebracht. Er verfügt über ungenügende Flächen für Werkstätten, Entsorgungs- und Lagerräume. In der heutigen Zeit wohnen die Hauswartungen nicht wie früher auf dem Areal der Schulanlage. Dieses Konzept ist überholt und entspricht nicht mehr dem heutigen gesellschaftlichen Zeitgeist. In der Folge fehlen dem Personal auch zweckmässige Garderoben.

Für den Hausdienst sind ergänzend zu den betrieblichen Raumeinheiten (Putzräume etc.) ein Büroraum für vier Arbeitsplätze, Werkstatt, Waschküche, Garderobe mit Duschmöglichkeiten, ein Entsorgungsraum, Lagerflächen für Reinigungsmittel, Handpapier etc. sowie ein Aussengeräteraum und ein Parkplatz mit Unterstand (mit E-Ladestation) vorzusehen.

 

AUSSENRAUM

Der Aussenraum des Schulgeländes wird anhand eines Gesamtkonzeptes überarbeitet und gestaltet, dabei wird die nahe Umgebung mitberücksichtigt. Der Projektperimeter umfasst auch den Zugangsbereich der Schulanlage. Dabei sollen die Schülerinnen- und Schüler- sowie Fussgängerinnen- und Fussgängerströme in Distanz zum Anlieferungsbereich fliessen. Ebenso ist die Parkierungssituation von Fahrrädern- und Kickboards mit geeigneten Abstellplätzen zu verbessern, so dass sie in genügender Zahl vorhanden sind. Zudem besteht Bedarf, die Platzverhältnisse für den Entsorgungsbereich, im Aussenbereich gelagerte Gerätschaften und die Werkstätte für den Hausdienst zu optimieren.

Visualisierung Gebäude
Visualisierung Neubau; Ansicht Südwest

 

DAS PROJEKT

WETTBEWERB

Die Beschaffung der Dienstleistungen für die Planungsaufgaben hat gemäss den Bestimmungen zur Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (Submissionsverordnung) zu erfolgen.

Aufgrund der Aufgabenstellung führte die Stadt einen zweistufigen Architekturwettbewerb im selektiven Verfahren durch. Aus den zehn Wettbewerbseingaben vermochte die Planungsgemeinschaft Jonas Wüest Architekten GmbH / Planikum AG aus Zürich die Jury am meisten zu überzeugen.

 

SITUATION
SCHULANLAGE ESELRIET

Situation

 

BAUBESCHRIEB

Das Bauprojekt beabsichtigt die bauliche Erweiterung der Schulanlage mit einem kompakten, direkt an die Sporthalle angebauten Neubau. Der Neubau vereint das umfangreiche Raumprogramm mit den Räumen für den Schulbetrieb, die Tagesbetreuung und die Sportvereine unter einem Dach.

Das Zugangs- und vertikale Erschliessungssystem ermöglicht sowohl einen Zusammenschluss als auch den unabhängigen Betrieb der einzelnen Nutzergruppen. Zwei Gebäudeeingänge öffnen den Bau und entflechten die verschiedenen Nutzungen. Eine Haupttreppe mit Lift erschliesst sämtliche Geschosse und verbindet alle Gebäudebereiche. Mit direktem Bezug zum Aussenraum sind im Erdgeschoss die gemeinschaftlichen und durch Dritte nutzbaren Räumlichkeiten der Schule, der Essraum und der Singsaal eingerichtet. Der Haupteingang für den Schulbetrieb erfolgt direkt über das Foyer am Pausenplatz. Das Eingangsfoyer funktioniert als Drehscheibe im Gesamtbau und ermöglicht einen direkten Zugang zur benachbarten Turnhalle.

Die Räumlichkeiten der Tagesbetreuung im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss bilden eine eigene, in sich geschlossene Betriebseinheit. Eine interne Treppenverbindung und Türabschlüsse erlauben eine Trennung oder den Zusammenschluss der Räume zur restlichen Infrastruktur.

Das zweite und dritte Obergeschoss verfügen über identische Grundrisse. Im zweiten Obergeschoss bilden die vier Klassenzimmer mit dazwischenliegenden Gruppenräumen eine Unterrichtseinheit um eine mittige Aufenthalts- und Garderobenzone. Im dritten Obergeschoss sind Therapie- und Logopädieräume sowie auch die Räume des Förderzentrums eingerichtet.

Im Untergeschoss befindet sich der Mehrzweckraum mit einer direkten Verbindung zur Turnhalle. Treppe und Aufzug verbinden diesen Raum mit der Küche und den Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss.

Das regelmässige Grundraster und nichttragende Zimmertrennwände erlauben eine grosse räumliche Flexibilität sowie die Unterteilung und Umnutzung.

Im Nebengebäude sind die Räume für den Hausdienst (Garage, Werkstatt und Entsorgungsraum), das Aussenlager für die Betreuung sowie die überdachten Fahrradabstellplätze untergebracht.

 

TRAGKONSTRUKTION

Für die Tragstruktur ist eine Hybridkonstruktion vorgesehen. Dabei wird das gesamte Untergeschoss in Massivbauweise und hauptsächlich mit Recyclingbeton realisiert. Das Erd- und die Obergeschosse werden in einer Holzskelett- und Rahmenbauweise errichtet. Stützen in Stabschichtholz aus Buche und Unterzüge in Brettschichtholz aus Fichte bilden durchgehende Tragebenen. Wind- und Erdbebenkräfte übernehmen die durch das gesamte Gebäude verlaufenden Wandscheiben aus Stahlbeton. Im Erschliessungskern und im Bereich der Fassaden werden tragende Scheiben aus Holz ausgebildet.

 

MATERIALISIERUNG

Die Materialisierung des Neubaus prägt ein direkter und rohbelassener Einsatz der verschiedenen Baustoffe. Die Auswahl der Materialien erfolgt konsequent unter Berücksichtigung von bauökologischen Aspekten wie geringe Herstellungsenergie, Schadstofffreiheit, Rezyklier- und Rückbaubarkeit. Neben den bauökologischen Aspekten werden mehrheitlich rohbelassene und bewährte Materialien mit einem guten Alterungsverhalten berücksichtigt. Die Materialwahl entspricht auch den Ansprüchen des Gebäudemanagements bezüglich Langlebigkeit sowie guten Reinigungseigenschaften. Mit seiner Materialisierung erhält der Bau eine elegante Robustheit.

Der Erschliessungskern aus Beton wird geprägt durch rohbelassene Wände und Decken in Sichtbeton sowie durch den aus Hartbeton gegossenen Bodenbelag. Die Unterrichts- und Aufenthaltsräume werden durch die tragende Gebäudestruktur des Holzbaus aus Fichte und Buche gezeichnet. Im Zwischenraum des Holzskeletts werden Leichtbauwände mit gestrichenen Glasfasertapeten für die Zimmertrennwände, Dreischichtplatten aus Fichte für die geschlossenen Fassadenflächen, Türen- und Fensterrahmen aus Holz sowie Holzwollplatten als akustisch wirksame Deckenverkleidung installiert. Bodenbeläge aus Linoleum unterstützen die behagliche und helle Innenraumstimmung und bieten eine unterhaltsarme Basis für den Betrieb.

Materialisierung
Visualisierung Innenraum
Visualisierung Innenraum 

 

GEBÄUDETECHNIK

Als Wärmeerzeugung für die Heizungsanlage dient die Wärmezentrale des Nahwärmeverbunds Eselriet, der die Schulanlage Eselriet mit Energie versorgt. Die gesamte Wärmeversorgung des Neubaus erfolgt über die bestehende Heizzentrale im Sporttrakt. Über ein Rohrverteilungsnetz ab der Zentrale wird die Heizenergie zur Technikzentrale im Neubau geführt. Die Wärmeabgabe erfolgt über eine Fussboden-Flächenheizung.

Das Gebäude wird mit einer kontrollierten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Sämtliche Lüftungsanlagen werden in der Technikzentrale im Untergeschoss positioniert. Die Aussenluftversorgung erfolgt über das Nebengebäude, wo die Frischluft auf dem Dach gefasst und über eine erdverlegte Kunststoffleitung in die Zentrale geführt wird. Die Luftverteilung für die Obergeschosse 2 und 3 erfolgt mittels Verbundlüftung, für die unteren Geschosse konventionell mittels Rohr-/Kanalsystem. Die Lüftungsanlage ist darauf ausgelegt, dass diese im Bedarfsfall zur Nachtauskühlung verwendet werden kann.

 

AUSSENRAUM

Die Freiraumgestaltung knüpft an das bestehende Aussenraumkonzept des Schulareals mit dem Schwerpunkt einer klaren Hierarchisierung der Freiräume an. Ausgehend von der vorgesehenen grosszügigen Zugangssituation an der Sportplatzstrasse entwickelt sich der Pausenraum als Platzfolge quer durch die Anlage. An der Sportplatzstrasse erhält die Schulanlage eine neue und einladende architektonische Eingangs- und Erschliessungssituation. Diese ist in drei Flächen mit unterschiedlichen Elementen für Ankunft, Zugang und Spiel ausgestaltet. Sie dienen auch ausserhalb der Schul- und Betreuungszeiten als Treff- und Erholungsraum der Quartierbevölkerung.

Das Herz der Schule, der Pausenhof, verbindet alle Schuleinheiten und bildet einen zentralen Treffpunkt. Ein durchgehendes Wegenetz fasst die Plätze, dient der Anlieferung und der rollstuhlgerechten Durchwegung des Areals. Versiegelte Flächen werden nur, wo sie notwendig sind, erstellt. Der Baumbestand im Perimeter des Schulhauses mit seinen markanten hochstämmigen Bäumen bleibt weitgehend erhalten und wird erweitert. Das bestehende Bild wird fortgesetzt, indem die bestehenden Laub- und Nadelbäume mit weiteren einheimischen Laub- und Nadelhölzern ergänzt werden. Zusammen mit artenreichen Strauch- und Staudensäumen entwickelt sich ein ökologisch wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl von Arten. Die bestehenden Baumscheiben im Schulhof werden ausgeweitet und genauso wie die neuen Baumscheiben mit einer Ansaat oder Unterpflanzung versehen. Somit soll der Waldcharakter auch auf dem Schulareal zu spüren sein.

Aussenraum
Situation Aussenraum 

 

ÖKOLOGIE, NACHHALTIGKEIT / WIRTSCHAFTLICHKEIT

Verschiedene Massnahmen stellen eine energetische und bauökologische Optimierung der Schulanlage sicher. Die Geometrie der Gesamtanlage und die kompakte Volumetrie ergeben ein gutes Verhältnis von Gebäudehüllen- und Energiebezugsfläche. Die Gebäudehülle für die nichttransparenten Fassadenbauteile ist stark gedämmt.

Mit einem ausgewogenen Fensteranteil mit hochisolierenden Dreifachverglasungen werden in diesem Bereich die energetischen Anforderungen eingelöst. Die Fensteröffnungen gewährleisten eine passive Sonnenenergienutzung. Mit dem gesteuerten, aussenliegenden Sonnenschutz wird der solare Ertrag über das ganze Jahr optimiert. Mit der vorgeschlagenen Konstruktion werden die baulichen Systeme konsequent getrennt. Über der Dachbegrünung ist eine grossflächig aufgeständerte Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 54 kWp vorgesehen. Der Bau wird gesamthaft in einer ressourcenschonenden Bauweise realisiert. Die Umweltbelastung, welche durch die Realisierung des Vorhabens entsteht, wird über ihren gesamten Lebenszyklus (Bau, Betrieb und Unterhalt, Rückbau) minimiert. Das Gebäude soll nach Minergie-P-ECO zertifiziert werden.

Mit unterschiedlichen Massnahmen begegnet der vorgeschlagene Neubau dem Anspruch an eine kostengünstige, effiziente Bauweise und an tiefe Kosten für Unterhalt und Betrieb. Die Gebäudekonzeption erlaubt die Realisierung des Raumprogrammes innerhalb eines kompakten Gesamtvolumens mit einem optimierten Verhältnis von Volumen zur Aussenhülle. Ein effizientes Tragwerk, eine ökonomische Baugrube und eine bewährte Materialisierung lösen die Anforderung einer kostenbewussten Realisierung ein. Dank modularer Vorfabrikation des Holzbaus mit einem hohen Wiederholungs- und Fertigungsgrad wird ein kurzer Bauablauf ermöglicht. Durch die konzentrierte Umsetzung des Neubaus kann die Realisierung während des laufenden Betriebs der Primarschule erfolgen.

 

ABGRENZUNGEN

Folgende Projekte stehen in einem engen Zusammenhang mit der Schulraumerweiterung; sie sind jedoch als separate Projekte zu betrachten und nicht Teil dieser Vorlage.
 

WÄRMEVERBUND

Gemäss dem durch den Stadtrat verabschiedeten Energieplan ist für das Gebiet Eselriet ein Wärmeverbund für die öffentlichen Gebäude (Schulanlage Eselriet, Sportzentrum, ALST-Militärunterkunft, Neubau Feuerwehr- und Werkgebäude) vorgesehen. Die Wärmeerzeugung wird im Sportzentrum untergebracht. Deren Neukonzipierung stellt ein separates Projekt dar.
 

GESAMTUMGEBUNG

Die Sanierung der Gesamtumgebung der Schulanlage Eselriet muss auf die Schulraumerweiterung abgestimmt werden, ist aber separat zu planen und umzusetzen. Zur Gesamtumgebung zählen die Eselstallungen, der Hartplatz, die 100 m-Laufbahn, die Sandkastenanlage und der Fussballplatz. Diese Elemente bleiben durch diese Vorlage unberührt.


 

WÄHREND DER BAUPHASE

Die heute in den ehemaligen Hauswartwohnungen und im Singsaal untergebrachten Räumlichkeiten und Angebote (Büros der Hauswartungen, Betreuungsangebote, schulische Förderangebote wie beispielsweise Deutsch als Zweitsprache) werden während der Bauphase in ein Provisorium verlegt. Dieses wird auf dem Parkplatz des Schulareals installiert.

GRUNDRISSE

Grundrisse 1
Grundrisse 2
Grundrisse 3

FASSADEN-ANSICHTEN 

Fassadenansichten

KOSTEN

In den nachstehenden Kosten sind die durch das Stadtparlament bewilligten und abgerechneten Planungskosten von Fr. 310'000.- nicht enthalten. Ebenfalls nicht ausgewiesen sind die durch das Stadtparlament bereits bewilligten Projektierungskosten von Fr. 1'300'000.-. Dieser Kredit wird separat abgerechnet.

KOSTENVORANSCHLAG

Beträge gemäss Kostenvoranschlag vom 10. April 2024, inkl. 8.1 % MwSt., Kostengenauigkeit +/- 10 %, Kostenstand 1. Oktober 2023:

Kostenvoranschlag

EIGENLEISTUNGEN

Die Eigenleistungen von städtischen Mitarbeitenden sind mit rund Fr. 130'000.- (1 % der Gesamtkosten BKP 1-4) in der BKP-Position 5, Baunebenkosten, enthalten.

 

SUBVENTIONSBEITRÄGE

Für die Realisierung der Photovoltaik-Anlage rechnet die Stadt mit einem Subventionsbeitrag von rund Fr. 19'000.- seitens des Bundes.

 

AUFGABEN- UND FINANZPLAN 2025/30 (AFP)

Im Aufgaben- und Finanzplan 2025 – 2030 (AFP) sind die Kosten von Fr. 15'485'000.- für das Projekt eingestellt.
 

FOLGEKOSTEN
KAPITALFOLGEKOSTEN

Folgekosten

BETRIEBLICHE FOLGEKOSTEN

2 % der Nettoinvestitionen
Fr.   309'700.00

 

PERSONELLE FOLGEKOSTEN

Für die Folgekostenermittlung wurden die Auswirkungen auf den Personalbedarf überprüft. Die Hauswartungs- und Reinigungskosten sind abhängig von der Gebäudegrösse, dem Gebäudetechnikstandard und dem Umfang der Dienstleistungen für die Nutzenden. Für die Betrachtungen wurden die neuen Raumflächen mit den heute geltenden Reinigungsintervallen als Grundlage referenziert.

Für die Hauswartung und Reinigung wird mit einem jährlichen Mehraufwand von rund Fr. 52'000.- gerechnet. Der Stellenplan der Abteilung Hochbau muss um rund 70 Stellenprozente erhöht werden. Für die Genehmigung der Stellenplananpassung ist der Stadtrat zuständig.

 

WEITERE TERMINPLANUNG

Terminplanung

 

BERATUNG IM STADTPARLAMENT

Der Stadtrat hat dem Stadtparlament die Vorlage am 8. Mai 2024 überwiesen. Sämtliche Vorlagen, die den Stimmberechtigten zum Entscheid unterbreitet werden, beurteilt das Parlament im Sinne einer Vorberatung.

Die parlamentarische Vorprüfung des Geschäftes erfolgte durch die Rechnungsprüfungskommission.

Zuvor äusserte sich das Stadtparlament bereits mit vorgelagerten Anträgen des Stadtrates, als dieser zum Projekt einen Planungskredit und einen Projektierungskredit beantragt hatte. Das Stadtparlament genehmigte jene Vorlagen.

 

VORBERATUNG DURCH DIE RECHNUNGSPRÜFUNGSKOMMISSION

In ihrem Bericht würdigte die Kommission die Vorlage des Stadtrates als positiv und nachvollziehbar. Eine Minderheit äusserte jedoch Bedenken, dass der fehlende Schulraum zwar kompensiert, zusätzlich aber nur eine minimale Reserve vorgesehen sei. Die Minderheit hätte sich gewünscht, dass im Rahmen einer weitsichtigeren Planung grosszügig Schulraum geschaffen wird, der über Jahrzehnte hinweg genutzt werden kann.

Derzeit widmet sich eine umfassende Untersuchung zur Schulraumplanung mit einem längerfristigen Planungshorizont. Die Studien zum aktuellen Projekt datierten aus dem Jahr 2020. Nach Ansicht der Rechnungsprüfungskommission hätte es der gegenwärtigen politischen Debatte gedient, wenn die Langfristplanung bereits während des parlamentarischen Prozesses vorgelegen hätte.

Der Stadtrat bestätige jedoch, dass die Bautätigkeiten in den Entwicklungsgebieten rund um den Bahnhof Effretikon bereits in die ursprüngliche Planung der Schulraumerweiterung Eselriet einbezogen wurden. Hinweis: Die auf Seite 5 dieser Abstimmungszeitung abgebildeten Werte entsprechen den aktuellen Erkenntnissen in Bezug auf die Langfristplanung.

Nach Ansicht der Rechnungsprüfungskommission erweist sich das Investitionsvolumen von 15.485 Millionen Franken als hoch, wird jedoch im Hinblick auf den Wert, der für die Schule Illnau-Effretikon und insbesondere für die Schulanlage Eselriet geschaffen wird, als angemessen erachtet.

Die Rechnungsprüfungskommission bewertet das Projekt insgesamt als zielführend, gerechtfertigt und gut durchdacht, da es eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungen und Nutzer unter einem Dach vereinen kann. Sie ist überzeugt, dass es sich um ein weiteres wichtiges Investitionsvorhaben handelt, welches die Attraktivität des Standorts und die Qualität des Bildungsangebots in Illnau-Effretikon stärkt.

 

BERATUNG DURCH DAS GESAMTPARLAMENT

Das Gesamtparlament hat die Vorlage an seiner Sitzung vom 5. September 2024 behandelt. Die bei der Beratung gefallenen Voten unterstrichen die Notwendigkeit der beantragten Erweiterung, zumal sich auch die Bedürfnisse der Schule, die Unterrichtsformen und deren Gestaltung und die Lebensumstände in den vergangenen 50 Jahren doch grundlegend verändert hätten. Kritisiert wurde, was die vorberatende Kommission bereits festgehalten hatte.

Das Parlament hiess die Vorlage in der Schlussabstimmung einstimmig gut.

Abstimmung STAPA
4 Mitglieder des 36-köpfigen Stadtparlamentes liessen sich von der Teilnahme an der Sitzung entschuldigen. Der Präsident ist bei offenen Abstimmungen nicht stimmberechtigt. 

 

ABSTIMMUNGSFRAGE

Die Abstimmungsfrage an Sie lautet:

Abstimmungsfrage

 

ABSTIMMUNGSEMPFEHLUNG

Abstimmungsempfehlung 600.png

 

WEITERE INFORMATIONEN

Weitere Informationen zum Geschäft finden Sie anhand der Unterlagen, die dem Stadtparlament als Beratungsgrundlage dienten, hier.

Eine Übersicht zu den übrigen Abstimmungsvorlagen, die am 9. Februar 2025 zur Abstimmung gelangen, finden Sie hier.

 

RESULTAT

Das Resultat wird im Laufe des Abstimmungssonntags, 9. Februar 2025, hier und via die übrigen städtischen Informationskanäle publiziert.

 

Zugehörige Objekte