Schulraumerweiterung Eselriet
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
Verschiedene planerische Entwicklungen zeigen, dass auf dem Stadtgebiet die Erstellung von neuen Wohnbauten zu erwarten ist.
Die aktualisierte Schulraumplanung über die Stadtteile weist zudem Bedürfnisse aus, wonach in den nächsten fünf bis sechs Jahren vor allem in Effretikon zusätzlicher Schulraum geschaffen werden muss. Die Nachfrage nach schulergänzenden Betreuungsangeboten steigt stetig. Alle Anlagen bewegen sich an ihren Kapazitätsgrenzen. Im Einklang mit der Schülerinnen- und Schülerentwicklung drängt sich eine Angebotserweiterung auf.
Zudem wurde seitens der Sportvereine der Bedarf an zusätzlichen Raumflächen im Bereich der Sporthalle Eselriet angemeldet. Die verschiedenen Bedürfnisse wurden in einem Raumprogramm definiert. Anhand durchgeführter Machbarkeitsstudien konnte die Realisierbarkeit auf dem Schulareal Eselriet nachgewiesen werden.
Ein durchgeführter Projektwettbewerb förderte ein Siegerprojekt zu Tage, das nun zur Weiterentwicklung weiterverfolgt wird.
Das Stadtparlament und die Stimmberechtigten werden letztendlich über die zu bereitstellenden finanziellen Mittel entscheiden.
IM DETAIL
AUSGANGSLAGE
Im Jahr 2010 wurde eine umfassende Schulraumplanung mit der Darlegung der Gesamtentwicklung und Domizilierung der Sekundarschule (Schulhaus Watt und Schulhaus Hagen) ausgearbeitet. Die prognostizierten Schülerentwicklungen wurden 2020 anhand der erwarteten Arealentwicklungen überprüft. Integrativ in die Schulraumplanung einbezogen wurden auch die neuen pädagogischen Rahmenbedingungen mit den Herausforderungen an den zukünftigen Schulraum. Die städtebauliche Entwicklung zeigt, dass in den nächsten Jahren grössere Gebietsentwicklungen mit neuen Wohnbauten zu erwarten sind. Zurzeit befinden sich verschiedene Gestaltungspläne in der öffentlichen Auflage oder es liegen Planungsabsichten bis ins Jahr 2030 vor. Die Entwicklungsgebiete sind vor allem im in den Gebieten «Bahnhof Ost» und «Bahnhof West» lokalisiert. Diese werden bezüglich Schulraumplanung hauptsächlich der Schulanlage Eselriet zugewiesen.
Seit Einführung der schulergänzenden Betreuung im Jahr 2002 sind die Zahlen der betreuten Schülerinnen und Schüler ständig angestiegen. Alle Standorte im Stadtgebiet berühren diesbezüglich die Kapazitätsgrenzen.
Die Wettkampfhalle Eselriet wird grundsätzlich als Turn-, Sport- und Wettkampfhalle genutzt und betrieben. Im Rahmen eines Postulates (GGR-Geschäft-Nr. 2019/049; Kilian Meier, CVP, und Mitunterzeichnende, Postulat betreffend Gastronomie- und Mehrzweckbereich in der Sporthalle Eselriet) wurde der Bedarf nach zusätzlichen Raumflächen für Infrastruktureinrichtungen sowie für einen Kioskbetrieb laut. Das Stadtparlament hat dieses Postulat dem Stadtrat zur Berichterstattung und Weiterbearbeitung überwiesen.
HEUTIGE ANLAGE
Die Schulanlage Eselriet wurde im Jahre 1974 eingeweiht und in Betrieb genommen. Sie besteht aus vier Gebäudetrakten. Die Trakte A und B treten als viergeschossige Gebäudekörper (Klassentrakte) in Erscheinung und sind in ihrer Struktur praktisch identisch. Im eingeschossigen Gebäudetrakt (unmittelbar beim Zugang zur Anlage) sind zwei Hauswartwohnungen sowie der Singsaal untergebracht. Der Sporttrakt umfasst eine grosse Wettkampfhalle und zwei Einzelhallen. Die Aussenanlage schliesst eine grosse Spielwiese, einen Hartplatz und weitere, teils arenaartige, Pausenflächen ein.
Die Schulanlage Eselriet ist im kantonalen Inventar der Denkmalschutzobjekte von überkommunaler Bedeutung vermerkt. Aufgrund dieses Sachverhaltes hat die Stadt im Rahmen der Vorabklärungen eine Anfrage an das kantonale Amt für Raumentwicklung (ARE) gerichtet. Mit Schreiben vom 8. April 2019 bestätigte der zuständige Ressortleiter, dass dem Schulhaus Eselriet keine überkommunale Bedeutung zukommt und folglich nicht im Inventar festgesetzt werden soll.
ABSICHT
Mit der umfassenden Schulraumplanung soll gewährleistet werden, dass in Abhängigkeit der Entwicklung von Illnau-Effretikon die schulischen Infrastrukturen rechtzeitig zur Verfügung stehen. Die bestehenden Schulstandorte sollen gesamthaft erhalten bleiben.
SCHULRAUM
Für den Schulraum wurden folgende Anforderungen definiert:
- Die zukünftigen Schulräume sollen multifunktional nutzbar sein.
- Die erforderlichen neuen Unterrichtsräume sind universell zu konzipieren.
- Die Anordnung der Klassenräume soll in einem Clusterdispositiv mit je zwei Unterrichtszimmern erfolgen.
- Bei der Disposition des Förderzentrums ist auf eine tendenziell ruhige Lage ohne allgemeine Zirkulationszonen zu achten.
- Die Ausgestaltung des Raumangebots orientiert sich an den Anforderungen des Lehrplans 21 und soll diesen entsprechen.
- Zusatzräume wie Therapiezimmer, Räumlichkeiten für den Bereich Schulsozialarbeit sind bedarfsgerecht vorzusehen.
SCHULERGÄNZENDE BETREUUNG
Die Schulpflege will die ausserschulische Tagesbetreuung qualitativ gut führen und für die verschiedenen Familienmodelle kompatibel weiterführen und entwickeln. Bei den «Mittagstischen» wird das Essen angeliefert und vor Ort regeneriert. Dieses Konzept verlangt nach einer «Fertigungsküche». Auch soll die Möglichkeit zur Nutzung Dritter in jeder Anlage geprüft werden. Der Essens- und der Spielbereich sollen dabei voneinander abgegrenzt und auch abschliessbar sein.
RÄUMLICHES ZUSATZANGEBOT SPORTBEREICH
Laut des Postulates von Kilian Meier, Mitte, Mitglied des Stadtparlamentes, und Mitunterzeichnenden, betreffend Gastronomie- und Mehrzweckbereich in der Sporthalle Eselriet, wünschen die Vereine für die Verpflegung der Zuschauer während eines Wettkampfes an geeigneter Stelle Flächen für ein Kioskangebot. Gleichzeitig soll eine Lounge auf Hallenhöhe für Veranstaltungen sowie ergänzende Lagerflächen geschaffen werden. Der Essensbereich sowie die Kücheninfrastruktur der schulergänzenden Betreuung soll den Vereinen zur Mitbenutzung zur Verfügung stehen. Dazu soll ein separater Lagerraum bei der Küche vorgesehen werden.
AUSSENRAUM
Im Aussenraum soll der Eingangsbereich auf die Anlage grosszügiger gestaltet werden. Die Veloabstellplätze sind neu zu situieren. Eine Erneuerung der erweiterten Spiel- und Pausenflächen ist nicht vorgesehen.
RAUMPROGRAMM
Anhand der detaillierten Raumanalysen der bestehenden Schulräume und der prognostizierten zusätzlichen Klassen wurde ein Soll-Raumprogramm erarbeitet. Als Grundlage für die Raumdefinitionen dienen die Empfehlungen für Schulbauten des Kantons Zürich.
Das Angebot für die schulergänzende Betreuung mit dem Mittagstisch muss erweitert werden. Es wird davon ausgegangen, dass die Betreuung und der Mittagstisch von ca. 20 bis 25 % der Schülerinnen und Schüler in Anspruch genommen werden.
Das Raumprogramm wurde nach Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie noch etwas angepasst bzw. modifiziert und unterscheidet sich davon um wenige m².
Räume |
Je Einheit m² |
Total m² |
4 Klassenzimmer |
72 |
288 |
4 Gruppenräume |
18 |
72 |
1 Förderzentrum Hauptraum |
72 |
72 |
1 Gruppenraum |
18 |
18 |
2 Zimmer schulische Heilpädagogen |
36 |
72 |
5 Deutsch als Zweitsprache- und Logopädiezimmer |
36 |
180 |
1 Singsaal |
120 |
120 |
1 Lager / Vorbereitung |
18 |
18 |
1 Kopieren |
10 |
10 |
1 Hauswartbüro |
20 |
20 |
1 Putzraum |
12 |
12 |
1 Tagesstruktur (Gesamtfläche) |
|
520 |
1 Zusatzräume Sportbereich |
|
175 |
Total Hauptnutzfläche |
|
1’577 |
MACHBARKEITSSTUDIEN
Aufgrund des definierten Raumprogramms und den Anforderungen wurden zur Überprüfung der Realisierbarkeit der Erweiterung auf dem Schulareal verschiedene Machbarkeitsstudien erarbeitet. Die Studien zeigen auf, wonach die Schulanlage eine grosszügige Aussenraumfläche aufweist. Es sind genügend Pausen-, Spiel- und Sportflächen vorhanden. Das Flächenpotenzial ist grundsätzlich gegeben. Bei der Situierung von neuen Gebäudetrakten wird ein sorgfältiger und ökonomischer Umgang mit den vorhandenen Aussenflächen angestrebt. Spätere Erweiterungen sollen möglich sein. Anhand der differenziert betrachteten Standortvarianten für die räumlichen Erweiterungen hat sich gezeigt, dass ein möglicher Standort im Zugangsbereich zur Schulanlage mit den zwei eingeschossigen Hauswartwohnungen, welche heute teils bereits umgenutzt wurden, und dem direkt angebauten Singsaaltrakt im Variantenvergleich als Standort präferiert wird.
Der Lösungsansatz sieht einen Ersatzbau des heute eingeschossigen Gebäudeteils im Eingangsbereich der Gesamtanlage vor. Der bestehende Gebäudetrakt entspricht sowohl nutzungsbezogen wie auch räumlich nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Anstelle der Bestandsbaute wird ein mehrgeschossiger Neubau konzipiert. Eine direkte Anbindung des Neubaus an den bestehenden Sporthallentrakt auf Hallenniveau ermöglicht eine Nutzungssynergie der Essräumlichkeiten und dem Küchenbereich der schulergänzenden Betreuung. Die Mitbenutzung durch die Vereine kann erreicht werden. Eine generelle Verdichtung der Nutzungen wird als sinnvoll beurteilt. So kann die Anlage von weiteren Bauten und damit Verlust von bestehendem Aussenraum entlastet werden. Für den Projektwettbewerb soll aufgrund der Grundlagenerkenntnisse für die Erweiterung der Schulanlage Eselriet der Standort und das zu bearbeitende Baufeld definiert werden.
PROJEKTABLAUF
Gemäss SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverband) sind folgende Phasen für ein Hochbauprojekt definiert:
Beim vorliegenden Projekt konnte die Phase 21 (Projektdefinition, Machbarkeitsstudie) abgeschlossen werden. Das Stadtparlament genehmigte dafür mit Beschluss vom 8. April 2021 einen Planungskredit im Umfang von Fr. 310'000.-. Damit konnte ein selektiver Projektwettbewerb mit Präqualifikation durchgeführt werden.
Um mit der konkreten Planung starten zu können, hat der Stadtrat für das Auswahlverfahren (Phase 22) beim Stadtparlament einen Projektierungskredit im Umfang von Fr. 1'300'000.- beantragt. Das Geschäft befindet sich aktuell in der parlamentarischen Vorberatung.
Bei den rot markierten Teilschritten (siehe obenstehende Tabelle) 1, 2, 3 und 4 wird das Stadtparlament resp. die Stimmbevölkerung im Projektverlauf miteinbezogen:
- Vorstehender Antrag (Planungskredit)
- Projektierungskredit
Projektierungsphase (Vorprojekt, Bauprojekt, Bewilligungsverfahren) erfolgt zusammen mit dem Sieger des Wettbewerbes aus dem Auswahlverfahren (Phase 22) - Objektkredit
Gesamtkredit wird ermittelt und dem Parlament resp. der Urnenabstimmung vorgelegt - Bauabrechnung
Bauabrechnung wird dem Parlament zur Genehmigung unterbreitet
PROJEKTWETTBEWERB
Die Beschaffung der Dienstleistungen für die Planungsaufgaben erfolgt gemäss der Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (Submissionsverordnung, SVO, LS 720.11). Zur Einstufung der rechtlichen Grundlagen für das Projektvorhaben gelten die Gesamtinvestitionen (Summe aller Aufträge) als Basis zur Definition des Vergabeverfahrens. Der Schwellenwert für die Einstufung des Verfahrens in Nicht-Staatsvertragsbereich / Staatsvertragsbereich ist mit Fr. 8'700'000.- definiert. Die prognostizierten Gesamtinvestitionen (ca. Fr. 13'500'000.-) liegen über diesem Schwellenwert. Bei den Gesamtkosten handelt es sich um eine Grobkostenschätzung.
Aufgrund der Aufgabenstellung sah der Stadtrat vor, einen einstufigen Projektwettbewerb mit Präqualifikation durchzuführen. Die Durchführung solcher Wettbewerbe hat sich generell als die am besten geeignete Beschaffungsform für Architektur- und Ingenieurleistungen bewährt. Der Auftraggeberin bietet sich auf diese Weise eine breite Palette von Vorgehensweisen für unterschiedliche Aufgaben und Bedürfnisse. Wettbewerbe stellt für die Auftraggeberin ein Instrument dar, um ein qualitativ hochstehendes Projekt zu erarbeiten und ein geeignetes Partnerplanerteam zu dessen Realisierung zu finden.
Für den Projektwettbewerb im selektiven Verfahren wird mit Gesamtkosten von Fr. 310‘000.- gerechnet. Sie wurden intern durch die Stadtverwaltung, gemäss Vorgaben SIA sowie mit Erfahrungswerten von Wettbewerben, ermittelt. Die Kosten umfassen die Vorbereitungsarbeiten (Voruntersuchungen, Pflichtenheft), Durchführung des Wettbewerbsverfahrens, Preissumme, Aufwendungen des Beurteilungsgremiums sowie die Kosten für Modelle und Schlussdokumentation. Das Stadtparlament hat am 8. April 2021 auf Antrag des Stadtrates den entsprechenden Planungskredit bewilligt.
DURCHFÜHRUNG UND RESULTAT DES PROJEKTWETTBEWERBES
Das Verfahren wurde als 1-stufiger Projektwettbewerb mit Präqualifikation durchgeführt. Aus den Bewerbungen der Präqualifikation wurden 9 qualifizierte Architekturbüros/-teams, davon 2 Nachwuchsbüros/-teams, zum Projektwettbewerb eingeladen. Die Eingaben erfolgten anonym. Die Teams wurden mit der Aufgabe betraut, einen konkreten Projektvorschlag gemäss Aufgabenstellung auszuarbeiten. Das durch den Stadtrat eingesetzte Preisgericht beurteilte im Anschluss die eingereichten Projekte und gab eine Empfehlung zu Handen des Stadtrates ab.
Die erfreuliche Vielfalt der eingegangenen Lösungsansätze ermöglichte es dem Preisgericht, alle relevanten Aspekte ausführlich zu diskutieren und sich schliesslich für ein Projekt zu entscheiden, das den Bedürfnissen der Nutzer gerecht wird und zugleich im Kontext der bestehenden Anlage in architektonischer und städtebaulicher Hinsicht eine angemessene Lösung vorschlägt.
1. RANG UND ZUR UMSETZUNG VORGESEHENENS PROJEKT «RUCIO»
STÄDTEBAU / ARCHITEKTUR
Das Projekt Rucio ergänzt das zeittypische Gebäudeensemble aus dem Jahre 1974 mit einem kompakten, direkt an die bestehende Turnhalle angebauten Neubau. Mit dem prominent gesetzten Volumen wird die öffentliche Ausstrahlung der Gesamtanlage und die zentrale Bedeutung des Neubaus geschickt gestärkt. Von der Sportplatzstrasse her entsteht eine grosszügige und attraktive Zugangssituation, woraus sich der Pausenraum als Platzabfolge quer durch die Anlage entwickelt. Die Zugänge öffnen das Gebäude sowohl zum neugeschaffenen wie auch zum bestehenden Pausenplatz und verweben diese beziehungsreich innerhalb der Anlage. Der Pausenplatz wird in seiner Funktion als zentraler, vernetzter Raum gestärkt. Bestand und Neubau werden zu einer schlüssigen Anlage zusammengeführt.
FREIRAUM
Die Freiraumgestaltung knüpft an das bestehende Aussenraumkonzept des Schulareals an mit dem Schwerpunkt einer klaren Hierarchisierung der Freiräume. Ausgehend von der vorgesehenen grosszügigen Zugangssituation an der Sportplatzstrasse entwickelt sich der Pausenraum als Platzfolge quer durch die Anlage. Die angrenzenden Waldstücke im Osten und im Westen laufen an den Rändern optisch aus und fliessen auf das Schulareal. Sie dienen als Filter zum öffentlichen Strassenraum und bieten einen attraktiven, bespielbaren Ankunftsraum für die Schulkinder. An der Sportplatzstrasse erhält die Schulanlage eine neue und einladende Adressierung. Diese ist in drei Zonen mit unterschiedlichen Elementen für Ankunft, Zugang und Spiel ausgestaltet. Sie dienen auch ausserhalb der Schulzeiten als Treff- und Erholungsraum der Quartierbevölkerung. Gerade die Qualität und Attraktivität vom Ankunftsplatz ist jedoch noch nicht ganz ersichtlich und hat Potenzial in einer weiteren Entwicklung. Das Herz der Schule, der Pausenhof, verbindet alle Schuleinheiten und ist zentraler Treffpunkt. Direkt angrenzend zum Pausenhof befinden sich die Plätze für aktive Spiele. Vor der bestehenden Fassade des Sporttrakts entsteht ein attraktiver Spielplatz. Der südlich gelegene Teil des Schulareals behält seinen landschaftlichen Charakter bei und wird durch die bestehende Naturtribüne in Szene gesetzt. Wiesen, Hecken- und Kleinstrukturen werten den Raum auf und legen den Fokus auf die Aufwertung durch Biodiversitätsmassnahmen. Ein durchgehendes Wegnetz fasst die Plätze, dient der Anlieferung und der rollstuhlgerechten Bewegung im Areals. Die Verkehrsflächen werden durch ihre Lage und Ausgestaltung komplett von den fussläufigen Erschliessungen entkoppelt. Auch die Lage und Anordnung von den Kleinbauten für Aussengeräte und der Veloparkierung sind räumlich und nutzungsbedingt nachvollziehbar angeordnet. Das Wegnetz, die Hierarchie und Breite der Wege ist im Zusammenhang mit der Materialisierung (Eingang Asphalt) jedoch nicht ganz nachvollziehbar und könnte durch Optimierungen und Reduktionen das Konzept zusätzlich stärken. Der Baumbestand mit den markanten, freistehenden Bäumen bleibt weitgehend erhalten. Eine sinngemässe Ergänzung mit heimischen Gehölzen führt das bestehende Bild fort und entwickelt zusammen mit artenreichen Strauch- und Staudensäumen einen ökologisch wertvollen Lebensraum.
INNERE ORGANISATION / KONSTRUKTION
Die äussere Erscheinung des Neubaus stellt mit den grossgefassten Fensteröffnungen und dem Fugenbild der Fassadenverkleidung einen wohltuend beruhigenden Bezug zu den Bestandbauten her. Spannungsvoll werden die unterschiedlichen Raumhöhen in der Fassade sichtbar und markieren selbstverständlich die Zugänge zum Haus. Geschickt reagiert das Projekt auf die unterschiedlich angrenzenden Terrainhöhen und nutzt gleichzeitig die Überhöhe für den Singsaal. Der Neubau vereint das umfangreiche Raumprogramm mit den Räumen für den Schulbetrieb, die Tagesstruktur und die Sportvereine kompakt unter einem Dach. Durch die geschickte Verschachtelung der Räume und das präzise gesetzte Zugangs- und Erschliessungssystem entsteht eine lebendige und beziehungsreiche Innenwelt mit einer Vielzahl von Bereichen und Synergien. Zwei Gebäudeeingänge erschliessen das Haus und entflechten die verschiedenen Nutzungen geschickt. Die im ersten Obergeschoss angeordnete Tagesbetreuung ist eine eigenständige, geschlossene Betriebseinheit. Auf den beiden obersten Geschossen entfalten sich die Lern- und Therapieräume zu allen Himmelsichtungen. Gut proportionierte und attraktiv belichtete Räume gruppieren sich um eine mittige Aufenthalts- und Garderobenzone. Das vorgeschlagene, regelmässige Grundraster der Tragstruktur und der nichttragenden Zwischenwände sind eine hervorragende Ausgangslage für die zukünftigen Entwicklungen des schulischen Alltags. Die Gebäudekonzeption ermöglicht die Realisierung eines kompakten Gebäudevolumens mit einem optimalen Verhältnis von Volumen zur Aussenhülle. Ein effizientes Tragwerk und eine bewährte, robuste Materialisierung lösen zudem die Anforderungen einer kostengünstigen Realisierung ein. Der Hybridbau mit Holz-Beton Verbunddecken und Leichtbaufassaden erfüllt weitestgehend die Anforderungen an ein ökologisch nachhaltiges Gebäude.
FAZIT
Den Projektverfasserinnen und Projektverfassern ist es auf eindrückliche Weise gelungen, das bestehende Ensemble nicht nur zu erweitern, sondern auch räumlich aufzuwerten. Das kompakte und komplexe Raumgefüge setzt das heterogene Raumprogramm gekonnt und spannungsvoll um. Der Stadtrat hat beschlossen, das Projekt weiterzuverfolgen.
PROJEKTAUSSTELLUNG
Die im Rahmen des Wettbewerbes eingereichten Projekte wurden Mitte September 2022 der Öffentlichkeit anlässlich einer Projektausstellung präsentiert.
Der detaillierte Bericht des Preisgerichtes; Wettbewerbsdokumentation, beschreibt und wertet die eingereichten Projekte umfassend.
TERMINE
Der Grobterminplan sieht folgende Teilschritte und Meilensteine vor:
Verabschiedung Planungskredit Auswahlverfahren durch Stadtrat |
10. Dezember 2020 |
Genehmigung Planungskredit Auswahlverfahren durch Stadtparlament |
Juni 2021 |
Abschluss Auswahlverfahren |
Januar 2022 |
Genehmigung Projektierungskredit durch Stadtrat |
Januar 2022 |
Verabschiedung Projektierungskredit Stadtrat zu Handen Stadtparlament |
30. Juni 2022 |
Genehmigung Bauprojekt und Objektkredit durch Stadtparlament |
November 2023 |
Bauprojekt mit Kostenvoranschlag |
November 2023 |
Verabschiedung Objektkredit durch Stadtrat zu Handen Stadtparlament | Dezember 2023 |
Genehmigung Objektkredit durch Stadtparlament | März 2024 |
Urnenabstimmung über Objektkredit |
Juni 2024 |
Bauphase |
Sommer 2025 bis Ende 2026 |
Zugehörige Objekte
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