Vorwort
Die Stadt Illnau-Effretikon bildet flächenmässig die viertgrösste Gemeinde des Kantons Zürich.
Zentral gelegen zwischen Zürich und Winterthur ist sie durch den Öffentlichen Verkehr und einen Autobahnanschluss hervorragend erschlossen. Die Siedlungsstruktur zeigt sich als äusserst vielfältig und bietet Platz für Leben, Arbeiten und Wohnen; die 17‘500 Einwohnerinnen und Einwohner leben, umgeben von einem intakten Grünraum, in der Stadt, in grösseren und kleineren Dörfern sowie in verschiedenen Weilern. Diese Vielfalt ist geprägt von Unterschieden: Stadt und Land, Tradition und Fortschritt, Jung und Alt, Einheimische und Zugezogene. Illnau-Effretikon versucht, diese Gegensätze miteinander zu verbinden, sie zu nutzen und an ihnen zu wachsen.
Viele gesellschaftliche Aktivitäten spielen sich im Rahmen eines gut funktionierenden Vereinswesens ab. Insgesamt kann die Lebensqualität in der «Stadt auf dem Land» als sehr gut bezeichnet werden.
Im Zentrum des politischen Einsatzes steht der Gedanke, der Einwohnerschaft ein lebenswertes Umfeld zu bieten und dieses Umfeld im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie auch den kommenden Generationen intakt zu übergeben.
RÜCKBLICK
Während der Amtsdauer 2018 – 2022 lagen die Herausforderungen insbesondere im Bereich von Einkaufssituationen in den Zentren, Wirtschaftsstandortförderung, Energieziele und Klimaschutz. Das damalige Schwerpunktprogramm hat diese Themen aufgegriffen und teilweise die Erarbeitung von umfassenden Planungen und Konzepten ausgelöst. So wurde die Gesamtrevision der Bau- und Zonenordnung nach langjährigem Prozess durch das Stadtparlament beschlossen. Weiter wurde das kommunale Inventar schützenswerter Objekte überarbeitet und in Kraft gesetzt. Die ersten privaten Gestaltungspläne im Zentrum von Effretikon konnten in Kraft gesetzt und Bauprojekte gestartet werden.
Im Oktober 2021 erhielt die Stadt dank der kontinuierlichen Anstrengungen erstmals das Energiestadtlabel mit Goldstatus überreicht. Der Stadtrat hat ein Konzept zur Förderung der Elektromobilität erlassen, den Energieplan revidiert, ein breit ausgestaltetes «Gesamtförderprogramm Energie» ins Leben gerufen sowie ein umfassendes Naturschutzkonzept 2030 entwickelt.
Die städtischen Infrastrukturen sind gut unterhalten oder saniert, Erweiterungen und Neubauten wurden geplant. Der Stadtrat verfolgte den gezielten Ausbau von Angeboten zur Beratung oder Integration für Bevölkerungsgruppen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Mit Eröffnung des Zentrums für Begegnung und Tagesgestaltung im Alters- und Pflegezentrum Bruggwiesen wurde für die Betreuungsstrukturen in der dritten Lebensphase ein zusätzliches Angebot geschaffen. Erstmals definierte der Stadtrat eine Wirtschaftsstandort-Strategie und schuf für deren Umsetzung eine Stelle zur Wirtschaftsförderung.
Die Jahresrechnungen der vergangenen Amtsdauer schlossen mit äusserst erfreulichen Zahlen. Die Finanzsituation erlaubte es, den Steuerfuss schrittweise auf aktuell 110 % zu senken und zu halten. Der Dienstleistungsgedanke der Stadtverwaltung wurde weiter geschärft, die Arbeitsprozesse mit digitaler Unterstützung optimiert. Die ungewohnten Aufgaben im Zusammenhang mit der Pandemiebewältigung konnten unaufgeregt, schnell und kompetent bewältigt werden.
AUSBLICK
Insbesondere nachfolgende Herausforderungen gilt es während der Amtsdauer 2022 – 2026 anzugehen beziehungsweise zu meistern.
GESELLSCHAFTLICHER ZUSAMMENHALT
Der gesellschaftliche Zusammenhalt hat in den letzten Jahren mitunter auch angesichts unvorhergesehener Krisenereignisse deutlich an Wichtigkeit gewonnen. Komplexere Aufgaben können vielfach nur gemeinsam und in einem möglichst grossen Konsens bewältigt werden. Mit Partizipation, generationenübergreifenden Projekten, unterstützenden Massnahmen für Vereine sowie für gesellschaftliche und kulturelle Anlässe oder durch die Schaffung von Treffpunkten ist der gesellschaftliche Zusammenhalt zu sichern und zu fördern.
ZENTRUMSENTWICKLUNGEN
Das Zentrum von Effretikon entwickelt sich rasant getreu dem Gebot der inneren Verdichtung. Sie wirkt sich auf die neu entstehenden Lebensräume aus. Diese Räume sind vielfältig, attraktiv und funktional zu gestalten. Mit dem Transformationsprozess werden im Zentrum bestehende Gewerberäumlichkeiten neuen Überbauungen weichen müssen. Dabei sind Lösungen zu entwickeln, welche die Vielfalt des Detailhandels fördern und bereits angesiedeltes Gewerbe bei der Suche nach neuen Räumen unterstützen. Mit der Umsetzung der Volksinitiative «Attraktives Dorfzentrum» stehen auch in Illnau bauliche Veränderungen an zentraler Lage an.
WIRTSCHAFTSSTANDORT
Die in der vergangenen Legislatur initiierte Wirtschaftsstandortförderung soll die Erweiterung des Arbeitsplatzangebotes weiter unterstützen. Die neu geschaffenen Gewerbe- und Industriezonen in den Zentren und im Gebiet Riet/Langhag sowie die Weiterentwicklung bestehender Zonen bieten Gelegenheit für die Ansiedlung von hochwertigen Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben. Diese Chance gilt es durch aktive Bewirtschaftung und Vernetzung zu nutzen.
KLIMAWANDEL
Der Klimaschutz erfordert weiterhin lokales Handeln in Energie- und Verkehrsfragen sowie im Umgang mit Ressourcen und Treibhausgasen. Dabei soll die Dekarbonisierung vorangetrieben und wo möglich beschleunigt werden. Mit der Schaffung von Wärmeverbunden, die sich aus erneuerbaren Energien speisen, soll der Ausstieg aus dem fossilen Gas- und Heizöl bewerkstelligt werden. Zudem sind angesichts des Klimawandels weitere Anpassungsmassnahmen umzusetzen und zu forcieren.
FINANZEN
Die städtische Finanzlage wird sich in den kommenden Jahren anspannen. Es stehen investitionsreiche Jahre an. Für die nachhaltigen Investitionen in die Zukunft wird eine höhere Verschuldung in Kauf genommen. Der Steuerfuss soll maximal 115 % betragen.
SCHWERPUNKTE 2022 - 2026
Das Schwerpunktprogramm 2022 – 2026 steht im Zentrum des Leitgedankens «In die Zukunft investieren – Angestossenes umsetzen». Es baut stark auf den im Schwerpunktprogramm 2018 – 2022 angpackten Massnahmen auf. Der Fokus liegt dabei auf der Umsetzung der bisherigen Planungen und Konzepte. Die bereits zuvor verfolgte Nachhaltigkeitsstrategie und die 17 Hauptziele der von der UNO beschlossenen «Agenda 2030» werden weiterhin als Grundhaltung berücksichtigt.
Die nachfolgend aufgeführten Schwerpunkte werden einen wesentlichen Beitrag zu einem nachhaltig attraktiven Standort Illnau-Effretikon leisten. Die verschiedenen Ziele und Massnahmen sind den Beschreibungen der einzelnen Schwerpunkte auf den folgenden Seiten zu entnehmen.
Die sieben Schwerpunkte des Stadtrates in der laufenden Amtsdauer sind:
VERFAHREN
Der Stadtrat hat das neue Schwerpunktprogramm gemeinsam mit der Verwaltungsleitung im Herbst 2022 erarbeitet. Es bildet die Grundlage für die städtischen Aktivitäten bis zum Ende der Amtsdauer. Die Umsetzung der einzelnen Massnahmen erfordert teilweise Beschlüsse und Kreditbewilligungen der zuständigen Instanzen.
Das Schwerpunktprogramm wurde vom Stadtrat am 8. Dezember 2022 festgesetzt und für den Stadtrat, seine Ausschüsse und Kommissionen sowie die Verwaltung als verbindlich erklärt.
Es wird der Öffentlichkeit präsentiert und dem Stadtparlament zur Information und Kenntnisnahme unterbreitet.
Die Fortschrittskontrolle erfolgt jährlich im Rahmen des Geschäftsberichtes. Der Stadtrat wird im Rahmen einer Gesamtbeurteilung zum Schluss der Amtsdauer Bilanz ziehen.
Sie befinden sich im Menü Schwerpunktprogramm. Zur Übersicht gelangen Sie hier.
Zugehörige Objekte
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